Identitätsfindung für kleine Abenteurer

Kleiner Panda? Großer Panda? Roter Panda!

Panda Pai macht sich aus dem Staub des elterlichen Geheges und stromert durch den Zoo auf der Suche nach einem Abenteuer.
„..immer der Nase nach: nach rechts und nach links, nach rechts und nach links, nach rechts – und weil es gerade keine Abzweigung gab – ganz lang geradeaus“

…und schon ist er mittendrin im Abenteuer: er hat sich verlaufen.

panda-pei

Groß genug für ein bisschen Abenteuer

Pai sucht Hilfe bei den anderen Zootieren.

„Wie sollte er jemals nach Hause finden, wenn er keine Ahnung hatte, wohin er gehörte?“

Was ist Pai für ein Tier – Katze, Bär, Fuchs oder Panda? Ähnlichkeiten sind jeweils da – nun ist die Verwirrung groß. Freundlich aufgeschlossen nimmt Pai seine Herausforderung an.
Mit Waschbärdame Wanda geht es dann aber heim. Eine Freundschaft die weitere Abenteuer verspricht.

Nilpferde sind keine Pferde

Der Text ist erstaunlich umfangreich und die altersgerechten Formulierungen bieten genug Input – jedoch nicht auf Kosten der Verständlichkeit!
Lebensraum, Umgebung und Charakter der Tiere lassen sich aus der Handlung mitnehmen. Dem (erwachsenen oder wissensdurstigen) Leser wird also einiges an Details und Zusammenhängen geboten:

„Seehunde sind ja auch keine richtigen Hunde …“

Diese Details werden in der Illustration des Buches gut aufgenommen. Auffällig stark wirkt der Ausdruck der Knopfaugen der Tiere. Irritiert, herabschauend, grummelig oder skeptisch ermöglichen sie Charakterstudien der Zootiere.

Sympathie erschlossen!

Aufmerksam beobachtet das kleine Bücherkind (2) die Reise des Pai. Wie findet man seine Identität, wie findet man zu sich selbst? Pais Geschichte fesselt ihn, auch wenn er den Identitäts-Aspekt des Buches sicher nicht verinnerlicht.
Sympathisch unbedarft gibt sich der Bär der Suche hin – und das Bücherkind folgt den Zeichnungen von Kerstin Schöne aufmerksam über die 32 Seiten.

„Aber tritt mir ja nicht auf den Schwanz!“
Mir persönlich ist die Illustration des Buches etwas zu niedlich. Vielleicht haben die gefälligen Darstellungen auch das Desinteresse des großen Bücherkindes (fast schon 6) am Buch provoziert? Inhaltlich hätte der Kleine Panda Pai sie sicher begeistert. Der Erzählstil ist altersgerecht und verständlich. Das Thema umfassend und das Buch entsprechend eine gute Grundlage für weitergehende Gespräche mit dem (Vor-)Leser.
Mit Mut und seinem Wissensdurst erobert Panda Pai mein Herz als Vorleser trotzdem. Vielleicht kann ich mit der inhaltlichen Tiefe auch das große Kind noch begeistern?

Gefälliger und verständlicher hätte man die Suche nach Herkunft und Identität für diese Zielgruppe der 3-6 jährigen nicht verarbeiten können. Ich bin gespannt, was die Autorin nachliefert – Saskia Hula hat „vor ein paar Jahren“ erst mit dem Schreiben anzufangen…

Diese Rezension erschien auf buecherkinder.de

Überzeugt – oder noch eine Leseprobe gefällig?

Euer örtlicher Buchhändler freut sich über Besuch. Bestellen könnt ihr den kleinen Panda Pai aber auch bei (Affiliate Link):

Bibliografie

Text:  Saskia Hula
Titel: Kleiner Panda Pai – Unterwegs im Abenteuer
Illustration: Kerstin Schöne
Art: Hardcover mit Spotlack im Format 238 x 266 mm
Umfang: 32 Seiten
Alter: ab 3 Jahre
Verlag: Loewe Bindlach
erschienen am: 13. Juni 2016
ISBN: 978-3-7855-8465-1
Preis: 12,95€

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